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Welche Schubladen machst du auf?

Oft erkennen wir die Welt nicht wirklich. Wir werfen ihr unser Gedankennetz über. Wir beobachten nicht mehr, wir bewerten. Wir teilen ein, in gut, in schlecht, in für mich positiv, für mich negativ. Damit lebst du in einer Scheinwelt aus deiner Vergangenheit.

»Die Araber hatten den Brauch.

Wenn ein Fremder an deine Tor klopft,
 dass du ihm für drei Tage zu Essen gibst, bevor du fragst wer er sei,
 wo er herkommt und wo er hingeht.
 So wird er wieder zu Kräften kommen, um zu antworten.
 Oder bis dahin werdet ihr so gute Freunde sein, dass es dir einerlei ist.

Nein, Ich war nicht beschäftigt als du kamst! Nein, ich wollte auch nicht geschäftig sein. Das ist die Rüstung, die jeder von uns am Ende des Jahrhunderts trägt. Um vorzutäuschen, dass sein Leben in dieser Welt einen Sinn macht. Ich spiele bei diesem Spiel nicht mehr mit. Dein Teller wartet auf dich.
 Wir werden frische Minzeblätter in deinen Tee geben.«

Naomi Shihab Nye

Schöne Zeilen. Es geht um Menschen. Der Wert des Gastes wird nicht an seinem Beruf orientiert, oder woher er kommt, wohin er will. Er kann sein. Ihm wird geholfen.

 

Was machst du beruflich?

Wenn wir einen Menschen kennen lernen, so ist eine der ersten Fragen: „Was machst du beruflich?“ Wie wenn es nichts wichtigeres im Leben gäbe. Kaum antwortet der Mensch, so gehen die Schubladen auf, ah, oh, ach ja, ok, alles klar. Schublade auf, Mensch rein, Schublade zu. Erledigt.

Wir versuchen ihn in eine Schublade zu stecken, diese Schubladen heißen auch: Status, Macht, Geld, Soziale Schicht, Nützlichkeit … Alles Label, Schubladen!

 

In und Out als Gedankennetz

Jede Schublade führt zu einer Bewertung. Du entscheidest, wer in der Schublade steckt und wer nicht. Du wirfst ein unsichtbares Gedankennetz über Situationen, Menschen, Ereignisse und urteilst über das Beobachtete. Damit schränkst du dich selbst in deiner Entfaltung ein, und behinderst andere an deren Entfaltung.

»Zu leben und in dem Leben, das uns gegeben wurde, zu ruhen, fördert Einfachheit, Verständnis, Zufriedenheit und Frieden. Dagegen führt klug zu sein, ethische Prinzipien aufzustellen, Recht und Unrecht zu beurteilen und Entweder-oder-Entscheidungen zu treffen unausweichlich zum Aufstellen von Dichotomie. Die Schöpfung wird gegen sich selbst gespalten. Barrieren werden errichtet gegen die organische Entfaltung dessen, was gebraucht wird.«

Greg Johanson, Ron Kurtz

 

Abschlussfrage

Gibt es keine anderen Fragen, die wir uns stellen können? Und falls nicht, dann wäre schweigen manchmal angebrachter.

Konfuzius sagte es so:

»Wenn das, was Du sagen möchtest, nicht schöner ist als die Stille, dann schweige.«

Konfuzius