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Suum cuique

Gleichberechtigung, Gleichheit oder gleiches Recht für alle, dies steht sogar im Grundgesetz Artikel 3. Wer wird dann diesem Grundsatz widersprechen wollen?

Im Grundgesetz steht, Absatz 1: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Im Absatz 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“

Manchmal interpretieren wir dies jedoch in dem Sinne: Alle Menschen sind gleich.

Dies ist nun wahrlich falsch. Wir sind nicht gleich, im Gegenteil, es gibt keine zwei Menschen, die gleich wären. Jeder ist einmalig, einzigartig ein Individuum. Und sogar dieses Individuum ist jeden Tag verändert, kaum hat es sich selbst erfasst, schon ist es sich selbst wieder enteilt.

Und obwohl dies einleuchtend klingt, messen und bewerten wir Menschen nach gleichen Maßstäben. Ob in der Schule, in der Ausbildung, im Studium, bei Leistungsbeurteilungen, immer und überall. „Alle über einen Kamm scheren“, so lautet ein Sprichwort dazu. Als kleine Krönung messen und beurteilen wir nicht nur unterschiedliche Dinge mit dem gleichen Maßstab, sondern wir vergleichen diese Ergebnisse und leiten daraus ein besser und schlechter ab. Stempel raus, zack, abgestempelt.

Wir sehen den Menschen nicht mehr. Wir sehen Mitarbeiter, Freunde, Partner, Dienstleister, Friseure, Bäcker, Doktoren – und vergessen dabei den Menschen. Ein Mensch mit seiner Geschichte, seinen Sorgen und Nöten, seinen Erfahrungen, Haltungen, mentalen Modellen, Ängsten, Erwartungen und seinen ganz individuellen Vorlieben und Abneigungen, Wünschen, Sehnsüchte, Hoffnungen.

Im Lateinischen gibt es: „Suum cuique“ – „Jedem das Seine.“

Abschlussfrage

Wem gibst Du heute das Seine, wen siehst Du als Menschen, in all seiner Vielfalt?