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Respekt – dir selbst gegenüber?

Respekt erwarten viele vor allem von anderen. Respekt als die Pflicht anderer mir gegenüber. Das Gegenteil ist der Fall. Respekt kommt vom lateinischen resepectus und bedetuet so viel wie Zurücksehen und Berücksichtigen. Respekt beginnt bei dir selbst, dir selbst gegenüber.

Charlie Chaplin werden folgende Worte nachgesagt (hier der ganze Text):

»Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich, das nennt man ‚RESPEKT‘.«

Respekt sich selbst gegenüber. Respekt anderen gegenüber.

Respekt bedeutet, sich selbst anzunehmen, wenn wir mal nicht so sind, wie wir gerne wären (oder wir gerne von anderen gesehen werden wollen). Respekt bedeutet auch nicht Perfekt sein zu müssen, sondern gerade in unserem menschlichen Tun und Handeln (und dies ist eben nicht wie eine Maschine immer konsequent und zielstrebig) sich selbst zu erkennen. Diese Chancen nutzen um zu reflektieren, zu hinterfragen, neue An- und Einsichten zu gewinnen. Respekt Dir selbst gegenüber ist die Voraussetzung für Respekt anderen gegenüber.

Respekt bedeutet auch, andere gerade dann anzunehmen, wenn sie deine Erwartungen nicht erfüllen. Einen anderen Menschen anzunehmen, weil er etwas getan hat, was dir gefällt ist einfach. Ihn anzunehmen, wenn er etwas tut, was dir nicht gefällt ist um ein vielfaches schwerer. Doch genau hier zeigt sich wahrer Respekt einem Menschen gegenüber. Ihn so anzunehmen wie er ist, in all seinen Facetten. In all seinen Facetten! Annehmen im Sein.

Erich Fried – ›Was es ist‹:

»Es ist Unsinn,
sagt die Vernunft.
Es ist was es ist,
sagt die Liebe.

Es ist Unglück,
sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz,
sagt die Angst.

Es ist aussichtslos,
sagt die Einsicht.
Es ist was es ist,
sagt die Liebe.

Es ist lächerlich,
sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig,
sagt die Vorsicht.

Es ist unmöglich,
sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist,
sagt die Liebe.«

Und genau so ist es. Es ist was es ist. Mit welchen Eigenschaften, Einstellungen, Bewertungen, Erwartungen, Annahmen, Wünschen, Sehnsüchten, Gefühlen du es auch belegen magst, nimm es an – es ist was es ist.

Behandle dich und andere mit Respekt. Zeige Respekt auch für deine Umwelt, die dir ein Leben auf diesem Planeten ermöglicht. Zeige Respekt für alle Lebewesen und Dinge, die dich umgeben – mit denen du in Kontakt kommst.

Respekt mir selbst gegenüber braucht den Respekt zum Anderen, zum Anderssein. Wenn ich andere nicht respektiere, wie kann ich mich respektieren?