Streben nach Perfektion kennen die meisten von uns. Der Anspruch an sich selbst, danach oder davor der Anspruch an andere. Erst zufrieden sein, wenn es perfekt ist. Was bewirkt diese Grundhaltung?
Charles de Gaulle zur Perfektion
Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen zu treffen als ständig nach vollkommenen zu suchen, die es niemals geben wird.
In diesem Sinne ist streben nach Perfektion eine Ausrede. Eine Ausrede um Dinge nicht zu tun, Dinge los zu lassen, Neues zu entdecken.
Das Streben nach Perfektion legt den Schwerpunkt immer auf das Ziel, auf das was wir erreichen möchten. Es vergisst dabei den Weg, der noch wichtiger ist (oder mindestens ebenso wichtig), als das Ziel. In unserem Leben prägen uns die Wege zu unseren Zielen mehr, als die Ziele selbst.
Das Streben nach Perfektion unterschlägt auch das bereits erreichte, wertet es ab. Es ist der kleine Mann im Ohr, der immerzu sagt: Es reicht noch nicht, Du musst es noch besser machen. Er fordert mehr Effizienz! Er sagt, Du musst 100 % erreichen, mehr wäre besser.
Perfektion erzeugt Instabiltät
Aus der Resilizenzforschung ist bekannt, das ein System umso instabiler ist, je effizienter es ist. Perfekte Systeme sind instabile Systeme, da sie keine Toleranz, keinen Spielraum für Fehler haben. Die kleinste Abweichung bringt das System zum Einsturz.
So ist letzten Ende ein sogenanntes „perfektes“ System eine Illusion, und nicht erstrebenswert. 80 – 90 % sind stabiler und lebenswerter!
Tue was du tust mit großer Achtsamkeit, tue es so gut du es an diesem Tag, zu dieser Stunde tun kannst.