Jedes Kind weiß, dass 1 + 1 = 2 ergibt. Denoch handeln viele so, als wäre 1 + 1 = 0!
»In der einen Hälfte des Leben opfern wir unsere Gesundheit,
um Geld zu erwerben.In der anderen Hälfte opfern wir Geld,
um die Gesundheit wiederzuerlangen.«
Mathematisch bedeutet dies: 1 + 1 = 0.
Ehrlicher Weise ist es jedoch: 1 + 1 = – 1,
da wir die Gesundheit meist nicht wiederherstellen können.
Aber bleiben wir realistisch. Ohne die vielen Menschen, die sich tagtäglich über die Belastungsgrenze hinaus in unsere Wirtschaft einbringen (und sich damit meist körperlich, seelisch, psychisch und familiär ruinieren), wäre unsere Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) eine andere. Und so lange es genügend Nachwuchs gibt, der die dann freien Stellen ausfüllt, läuft dieses System auch rund.
Klar könnten wir es Bhutan gleich tun und ein Bruttonationalglück messen, aber das können wir nicht richtig messen, deshalb halten wir uns an das, was wir messen können.
Da fällt mir folgende Geschichte ein:
„Mitten in der Nacht im Lichtkegel einer Laterne kriecht ein Mann auf dem Boden umher. Ein vorbei kommender Polizist fragt ihn, was er da tue. „Ich suche meinen Schlüssel“, antwortet der Mann. Darauf hin hilft ihm der Polizist und beginnt ebenfalls auf dem Boden umherkriechend nach dem Schlüssel zu suchen. Nach einer Weile, fragt er ihn fast schon entmutigt: „Sind Sie den sicher, dass Sie den Schlüssel hier verloren haben?“. „Nein“ antwortet der Mann, „verloren habe ich den Schlüssel da hinten.“ und zeigt dabei mit dem Finger ins Dunkle. „Warum suchen wir dann hier“ fragt der Polizist? Darauf antwortet der Mann: „Weil es dort hinten kein Licht gibt.“
Nach Paul Watzlawick