Investitionen in Humankapital

„In Pisa-Zeiten werden Kinder als neuronale Netzwerke in der Wachstumsphase betrachtet, die zum Zwecke der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zum selbst lernenden System optimiert werden müssen. Schulen bewirtschaften Humankapital, denn wer früh eingeschult wird, kann länger für die Rente arbeiten.“
Jürgen Wiebicke, Philosophie Magazin 02/2013

Kinder werden zweck-rationalisiert, d. h. sie sollen ihren Zweck in der Gesellschaft erfüllen, rein rational funktionieren. Seelenlose Konsumenten, idealer Weise möglichst früh verschuldet und innerlich leer. Konsumenten sind gut, den sie werden für die Profite der Unternehmen gebraucht. Verschuldet ist gut, den Zinsen sind gut für die Kreditgeber und vor allem fördern sie die Abhängigkeit vom System und die Bereitschaft sich ‚freiwillig‘ diesem System zu unterwerfen, damit wird Arbeit als Befreiung von den Schulden betrachtet.

Die innerliche Leere ist für viele Themen gut. Es hilft dem Wirtschaftswachstum, weil die Leere mit Gütern und Dienstleistungen gefüllt werden wird. Diese Leere hilft auch den Selbstwert klein zu halten, womit die Beeinflussbarkeit größer ist. Zuletzt reduziert die innere Leere auch ein kritisches Hinterfragen des Systems, da ich ja durch das System und dessen Merkmale meine innere Leere fülle.

Dieses System möchte keine bewusste Bürger, keine unabhängigen Menschen und keine Menschen mit einem klaren Selbstwert und Selbstbild.

Dieses System braucht Humankapital, d. h. Menschen, die sich wie Kapital sehen und behandeln lassen.

Du lebst in diesem System. Wie trägst du dazu bei, dass es weiter Menschen als Humankapital betrachtet?

Wenn du es nicht weiter unterstützen möchtest, was änderst du bei dir persönlich bei dir – was änderst du im Umgang mit deinem Umfeld (z. B. Partner, Kinder, Freunde, Kollegen, …)?