Das Manuskript vom 05.08.2012 schließt mit folgenden Worten:
„Meine These ist, dass wir derzeit so etwas wie eine zweite Welle der neolithischen Revolution erleben: Die Ressourcen unserer Erde sind begrenzt. Gleichzeitig nimmt die Weltbevölkerung weiter zu. Angesichts dieser Situation ist zweierlei zu erwarten: Auf der einen Seite wird sich das ökonomische Prinzip und der mit ihm einher gehende Leistungsdruck weiter verschärfen. Auf der anderen Seite wird sich die Frage, wie wir die vorhandenen Ressourcen verteilen, national und global zuspitzen. Menschengruppen, die von der Teilhabe an den gesellschaftlichen Ressourcen eines Landes – sei es Bildung, seien es Arbeitsplätze, sei es materielle Teilhabe – ausgeschlossen sind, erleben sich ausgegrenzt. Ausgrenzung tangiert, wie wir gelernt haben, die Schmerzgrenze und begünstigt Gewalt. Daraus folgt, dass nationale und globale Gerechtigkeit die beste Gewaltprävention darstellen.
Ich möchte schließen und die wesentlichen Thesen zusammenfassen:
1. Wer die Schmerzgrenze des Menschen tangiert, wird Gewalt ernten.
2. Die Schmerzzentren des menschlichen Gehirns reagieren nicht nur auf körperliche Gewalt, sondern ebenso auf soziale Ausgrenzung und Demütigung. Daher ist nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch soziale Ausgrenzung ein Nährboden für Aggression.
3. Kinder, die ohne tragende Bindungen zu ihren Bezugspersonen leben, befinden sich im Zustand der permanenten Ausgrenzung und haben ein erhöhtes Risiko, aggressive Verhaltensstörungen zu entwickeln.
4. Jedes Kind hat – vom ersten Lebenstag an – einen neurobiologisch begründeten Bedarf und Anspruch auf Liebe, Zuwendung und Bindung. Gleichzeitig sollte jedes Kind spätestens ab dem dritten Lebensjahr angehalten werden, die sozialen Regeln des Zusammenlebens zu erlernen und zu beachten.
5. Sowohl national als auch global gesehen gilt: Armut im Angesicht des Reichtums anderer bedeutet Ausgrenzung und Demütigung und wird Gewalt nach sich ziehen. Gerechtigkeit ist daher die beste Gewaltprävention.“
Besser lässt sich das Geschehen der letzten Jahre nicht beschreiben.
Wir sollten alles dafür tun, die Welt gerechter zu machen! Jeder von uns kann dabei seinen Beitrag leisten.