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Führst du ein effizientes Leben?

Selbstoptimierung – das Gebot unserer Zeit. Wer stehen bleibt, verliert. Wer sich selbst nicht fortlaufend optimiert, ist nicht mehr gefragt. Wer behauptet, er müsse nichts mehr lernen, stempeln wir ihn als Welt-Fremd ab. Behauptest du hingegen, dass du dein Leben effizient führen möchtest und vieles dafür tust, so erhältst du positiven Zuspruch, Anerkennung, Lob.

Ein paar Fragen, an denen du erkennst, ob du als Ziel ein effizientes Leben führst:

  • Nutzt du deine Lebenszeit optimal?
  • Achtest du auf eine ökonomischen Umgang mit dem Geld?
  • Pflegst du dein Netzwerk, so dass du die »richtigen« Kontakte hast?
  • Ist es dir wichtig, dass du die Dinge schnell tust, nicht trödelst?
  • Planst du deine Aufgaben gut, damit du möglichst viel erledigen kannst?
  • Bist du für andere gut erreichbar, um schnell auf Nachrichten reagieren zu können?
  • Bewertest du Handlungen von dir nach dem Motto »Zeit ist Geld«?
  • Versuchst mit minimalem Einsatz, immer das Maximale heraus zu holen?

Dann führst du ein effizientes Leben. Klingt irgendwie schrecklich.

Das Wahre im Leben

Die Griechen nannten dies die Suche nach dem ›Wahren‹ im Leben. Daneben suchten sie noch nach dem ›Guten‹ und dem ›Schönen‹ im Leben. In diesem Dreiklang konnte ein gutes Leben entstehen. Im Gleichklang vom Wahren, Guten und Schönen – nicht in der Dominanz einer Dimension.

In unserer Kultur erlebe ich eine sehr stark ausgeprägte Orientierung am ›Wahren‹, an der Wissenschaft, an dem Objektiven, an dem Messbaren. Was wir technisch können, tun wir – unabhängig davon, ob es das Gute und Schöne fördert. Manche tun es mit der Begründung, dass es sonst andere tun würden. Das Wahre dominiert unser Leben, wir denken wirtschaftlich, wissenschaftlich.

Eine Frage für das ›Gute‹: „Dient es dem Allgemeinwohl?“. Es geht hier um das Wir, um die Gemeinschaft, um das Gute für viele Menschen. Dient es dem Allgemeinwohl, wenn wir immer mehr Grünflächen in versiegeln – auch die letzte Baulücke in der Stadt mit einem Hochhaus füllen? Dient es dem Allgemeinwohl, wenn jeder von uns anonym durch die Strassen läuft, wir uns einander nicht mehr wahrnehmen, uns lieber mit Smartphones und Tablets beschäftigen – als mit dem Menschen direkt dir gegenüber?

Eine Frage für das ›Schöne‹: „Ist es für dich schön?“. Es geht hier um die subjektive, individuelle Wahrnehmung. Und diese Frage kannst nur du beantworten. Was ist schön für dich? Doch sei vorsichtig, viele um dich herum wollen dir ihr Schönheits ideal überstülpen. Die Werbung, die Magazine, …

Eine Entscheidungshilfe

Wenn du eine Entscheidung triffst, dann kannst du dich an dem ›Wahren‹ ausrichten – oder du fragst dich zusätzlich, macht es mein Leben ›schöner‹, fördert es das ›Gute‹ im Leben? Du integrierst die drei Bereiche. Für die Griechen mündete dies in der Frage „Was ist das gute Leben?“.

Abschlussfrage

Was ist für dich – ganz persönlich – das gute Leben? Willst du wirklich ein effizientes Leben gelebt haben?