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Bestimmen zwei Bilder dein Leben?

Fast alles im Leben ist unsicher. Es gibt nur drei Dinge im Leben, die sicher sind:1. Du wirst geboren – 2. Du wirst sterben – 3.Du wirst dich zwischen Geburt und Tod verändern. Es gibt keine anderen Gewissheiten, alles andere sind Annahmen, Denkmodelle, Konzepte, Glaubenssätze, Bewertungen, Urteile, Religionen, Leitbilder …

Während wir auf die Geburt keinen Einfluss haben, auf den Tod nur beschränkt, ist unser Gestaltungsbereich die Nr. 3 – die Veränderung zwischen Geburt und Tod.

Dieser Gestaltungsbereich verschafft dem Menschen das, was ein wesentliches Merkmal seiner Existenz ist: Seine Probleme. Genauer: Jeder konstruiert sich seine Probleme.

Dieses Merkmal ist unabhängig vom Alter, Geschlecht, Herkunft, Reichtum, Gesundheit. Jeder macht sich seine eigenen Probleme. Und jeder erzeugt seine Antworten für seine Probleme, jeder entscheidet sich tagtäglich Dinge zu denken, nicht zu denken, Dinge zu tun, nicht zu tun. Irgendwann entsteht daraus unser Selbstbild. Im Selbstbild lege ich fest, wer ich aus meiner Sicht bin.

Das Selbstbild beantwortet dir folgende Fragen:

  • Welche Eigenschaften habe ich?
  • Was sind meine Stärken, was meine Schwächen?
  • Was steht mir zu, was nicht?
  • Wie glaube ich, dass die Anderen mich sehen?
  • Bin ich liebenswert, oder bin ich es nicht?
  • Wofür werde ich geliebt?
  • Was traue ich mir selbst zu, wovor habe ich Angst?

Du baust dir selbst eine Schublade und legst dich hinein, das ist dein Selbstbild.

Eng verknüpft mit dem Selbstbild ist dein Weltbild. Dort legst du fest, wie die Anderen sind, wie unsere Gesellschaft in deiner Welt funktioniert.

Das Weltbild gibt dir Antworten auf diese Fragen:

  • Was muss ich tun, um dazu zu gehören?
  • Warum ist die Welt, so wie sie ist?
  • Warum sind wir hier, was war vor mir, was kommt nach mir?
  • Was darf ich gut finden, was darf ich nicht gut finden?
  • Was darf ich sagen, was darf nicht ausgesprochen werden?
  • Welche Gedanken sind erwünscht, welche sind kategorisch ausgeschlossen?
  • Welche Regeln gelten im Miteinander für mich? Welche gelten für die Anderen?
  • Was muss ich tun, um geliebt zu werden? Was muss ich besitzen, um anerkannt zu werden?

Dein Selbstbild und dein Weltbild füllst du mit deinen Glaubenssätzen. Damit steht der Rahmen deines Denkens und Handelns. Du hast dir mit dem Selbstbild eine Schublade gegeben und mit dem Weltbild einen Rahmen. Du erhoffst dir davon ein wenig Sicherheit in einer sich ständig verändernden Welt.

Doch Sicherheit erlangst du nicht, in dem du in einer Welt voller Veränderung an absolute Bilder glaubst. Sondern in dem du dich selbst in Frage stellst, dich selbst immer wieder neu entdeckst, dein Umfeld, die Gesellschaft auf der Basis hinterfragst. Dabei hilft es, jeden Augenblick bewusst wahrzunehmen, dir deiner Annahmen und Vorurteile bewusst zu werden. Im Zen nennen sie es »Anfänger-Geist«, David Bohm nannte es »Dialog«.

Im ersten Schritt könntest du dich mit zwei Fragen beschäftigen.

Kennst du dein Selbstbild?

Kennst du dein Weltbild?

Beschäftige dich mit diesen beiden Bilder, es lohnt sich.