Die Welt ist laut. Die Menschen machen die Welt lärmend. Die gesprochenen Worte nehmen unaufhörlich zu. Die Menschen reden an vielen Ort, zu jeder Zeit. Das Handy zerstört die letzten Bastionen der Stille. Doch bedeutet das mehr an Worten bedeutet ein mehr an Gesprächen, ein mehr an Austausch? Oder gar ein mehr an wirklicher Begegnung?
»Schließlich begann Johannes wieder zu sprechen: Ist dir schon aufgefallen, dass die meisten Menschen über Themen reden, in welchen sie nicht vorkommen? Die einen sprechen über Kapitalismus und Sozialismus, die anderen unterhalten sich über schnelle Autos und schöne Urlaubsorte. Die vermeintlich Gebildeteren philosophieren über Gott und Buddha oder über den Sinn der Welt. Über alles mögliche reden die Leute, nur nicht über sich und das, was sie jeden Tag wirklich bewegt.«
Dazu eine Seite weiter:
»Wer über sich selber reden will, muss zunächst einmal zu sich selber stehen. Wer sich nicht selbst annehmen will, wird logischerweise auch nicht über sich reden. Eine Ausrede dafür, wie fehlendes Vertrauen, findet sich immer. Als zweites wäre zu fragen, warum du, wenn du so denkst, wie du eben sagtest, deine Zeit mit Menschen verbringst, zu denen du kein Vertrauen hast.«
Wenn du sprichst, so wähle deine Worte weise. Wie viele unnötige Worte werden jeden Tag gewechselt. Wie viele überflüssige Gespräche finden statt. Die Leute reden aneinander vorbei, anstatt miteinander.
Doch mit wem reden wir über das, was uns tief im innersten berührt. Unsere Träume, Wünsche, Hoffnungen, Ängste, Erwartungen? Nehmen wir diese in uns überhaupt wahr? Oder funktionieren wir Tag für Tag wie ein Rädchen im System, eines von Millionen von Rädchen?
Eine Ausrede nicht über sich selbst nachzudenken ist, wie so oft, die Zeit. Hätte ich doch mal Zeit, dann … Zeit ist eine Frage von Priorität. Jeder hat 24 h am Tag. Keiner hat mehr, keiner hat weniger. Was hat in diesen 24 h für dich Priorität? Hast du selbst Priorität oder nur die Arbeit, der Haushalt, die Freunde?
Der zweite Abschnitt fragt nach Vertrauen und er fragt damit auch mit wem du deine Zeit verbringst. Neben unseren Gedanken, so prägt auch unser Umfeld uns entscheidend mit. Vertraust du dir selbst? Kannst du anderen Vertrauen, wenn du dir selbst nicht vertraust? Kannst du dich selbst enttäuschen? Bist du bereit, dass andere dich enttäuschen? Bist du bereit, andere zu enttäuschen?