Die ›Familie‹, ein abstrakter Begriff, doch eine unbeschreibliche emotionale Bedeutung steht hinter diesem Wort. Welche Erfahrungen hast du aus seiner Familie mit ins Leben genommen? Welche Glaubenssätze haben sich in den Unbewusstsein geschlichen?
Tom Hodgkinson schrieb dazu in ‚Die Kunst, frei zu sein‘ (S. 258-259):
Viel zu oft bedeutet »Familie« nur noch, dass vier völlig verschiedene und einander feindlich gesinnte Personen unter demselben Dach wohnen. Die Haushalte der alten Zeit dagegen waren kreative, funktionsfähige, produktive Einheiten. Nähen, Stricken, Flicken und Anbau von Kräutern und Kopfsalat waren nicht unbedingt Schinderei (und sie sind bestimmt keine Schinderei, wenn man sie mit der ganztägigen Arbeit in einem Call-Center oder in einem Supermarkt vergleicht). Selbständige Arbeit, produktive Arbeit, autonome Arbeit, kreative Arbeit: das kann eine Freude sein. […]
Als der Haushalt noch ein lebendiger, atmender Organismus war, der Nahrung und Kleidung sowie Unterkunft lieferte, schufen wir unsere Tätigkeit weitgehend selbst. Der Familienbesitz bot Arbeit, Fröhlichkeit, Kleidung und Lebensunterhalt.
Früher die Großfamilie
Familie war früher etwas ganz anderes als heute. Heute: Mama, Papa und Kind in einer 3 bis 4 Zimmerwohnung in einer Großstadt, Papa den ganzen Tag auf der Arbeit, Mama in Teilzeit, keine Geschwister, Oma, Opa, Onkel, Tanten. Das hat wenig mit der Familie vor 100-150 Jahren zu tun.
Tom Hodgkinson weiter:
Während die Unternehmen wachsen, schrumpfen die Familien. Megakonzerne werden zu Begründern von Gemeinschaften. Die zentrale Rolle als Produktionseinheit ist fast verschwunden, und das Heim ist nun eine Absteige, eine Entspannungszone und ein Zufluchtsort, an dem man fernsieht.
Früher haben Familien zusammen gearbeitet, heute sind sie passiv und durch und durch unkreativ geworden.
Die modere Familie steht lediglich für eine finanzielle Belastung – mit anderen Worten, sie ist ein Motiv dafür, Beschäftigungen zu übernehmen, die uns nicht gefallen.
Dabei können Familien etwas Wundervolles sein. Ich weiß zwar nicht, ob dieses Video eine Familie zeigt, doch dieser Schluss liegt sehr nahe. Doch sieh selbst.
In welcher Familie lebst du – in welcher würdest du gerne leben?
Falls es eine Differenz zwischen dem Status deiner Familie und deinem Wunsch nach Familie gibt, was änderst du an dir, um deinem Wunsch näher zu kommen?
Abschlussfrage
In welcher Familie lebst du – in welcher würdest du gerne leben? Falls es eine Differenz zwischen dem Status deiner Familie und deinem Wunsch nach Familie gibt, was änderst du an dir, um deinem Wunsch näher zu kommen?