Annehmen was ist. Was ist ist. Wenn etwas schön und gut „für mich“ ist, dann ist annehmen so leicht, so wundervoll, ein Selbstläufer. Dann habe ich es auch verdient. Es ist wie eine logische Konsequenz meines Handelns, meines Seins. So sollte die Welt sein.
Wenn die Situation nicht schön für mich ist, sondern unangenehm, anstrengend, befremdlich, beängstigend, dann fällt es mir nicht so leicht damit umzugehen. Dann sind die Anderen schuld, es ist auch unverdient und nicht gerecht. Ich fühle mich irgendwie im falschen Film.
Der Unterschied zwischen den beiden Situationen ist die Betrachtungsweise. Eine Situation mag von zwei Personen vollständig unterschiedlich interpretiert werden. Regen bedeutet für den Bauern nach einer Trockenheit Glück und Zuversicht. Regen bedeutet für den verliebten, der ein Picknick geplant hat Unglück und Verzweiflung.
Erich Fried schrieb einmal:
Was es ist
»Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.Es ist Unglück, sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung .
Es ist was es ist, sagt die Liebe«
Ersetzen wir die Liebe durch „Leben“, so entrücken wir die Worte von dem mysthischen Begriff der „Liebe“ in unserer Gesellschaft. Und es entsteht.
»Es ist Unsinn,
sagt die Vernunft.
Es ist was es ist,
sagt das Leben.Es ist Unglück,
sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz,
sagt die Angst.Es ist aussichtslos,
sagt die Einsicht.
Es ist was es ist,
sagt das Leben.Es ist lächerlich,
sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig,
sagt die Vorsicht.Es ist unmöglich,
sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist,
sagt das Leben.«
Wenn ist, was ist – so können wir es im Augenblick nicht ändern, so können wir den Augenblick annehmen. Was nicht bedeutet, dass wir diesen Zustand bis in alle Ewigkeit beibehalten sollten. Wir können vieles dafür tun, neue Zustände zu erschaffen. Doch es ist leichter neue Zustände zu erschaffen, wenn wir den aktuellen so annehmen wie er ist.
Worte wie Balsam, nichts müssen, sich nach der Sonne ausrichten. Den ganzen Text findest du hier.
»Mir geht es in meinem Leben nicht darum, die höchste Wahrheit zu predigen oder über die tiefsten Gedanken zu meditieren. Ich folge einfach geradeaus der Lehre von Buddhas und Patriarchen und sitze. Mit achtzehn wurde mir klar, dass es nichts Wertvolleres geben kann als ein Leben für Zazen.
Ich bin dankbar für alles in diesem Leben: Dafür, dass ich in Armut geboren wurde, dafür, dass meinen Eltern früh gestorben sind, dafür, dass ich von Zuhause weglief und im Eiheiji alles mögliche miterlebt habe. Dankbar dafür, dass ich heute, so wie eine Blume, die der Sonne entgegen wächst, mein ganzes Wirken nach dem Weg richten kann.«